Schüler gegen das Vergessen MuseumsGuides Litera Teens
LuO Logo Schüler gegen das Vergessen Logo

Schüler gegen das Vergessen

Studienfahrt Auschwitz und Krakau

Studienfahrt des Leitungskurses Geschichte Q3 nach Krakau und Auschwitz

(Tutorin Frau Margit Sachse / Gymnasium Lichtenbergschule Darmstadt) (10.10.2015-18.10.2015)


"Schüler gegen das Vergessen" auf den Spuren Darmstädter Bürgerinnen und Bürger, die in Auschwitz ermordet wurden


Die Studienreise begann Samstagnacht mit einer langen Anreise im Bus, welche jedoch angenehm war. Nach der Zimmerzuweisung folgte die erste Stadterkundung auf eigene Faust, welche spannend und unterhaltsam war (Bild 1). Am Abend gab es dann, wie an jeden darauf folgenden, ein Kurs-Meeting, in dem jede/r Schüler/in ihre/seine Eindrücke zum Tag schilderte. Zudem gab es jeweils kurze Referate von einzelnen Schülergruppen zum bevorstehenden Tagesthema bei jedem Meeting. Am Montag bekam der Kurs seine erste Stadtführung durch Krakau. Leider herrschte an diesem Tag äußerst schlechtes Wetter, weshalb das Programm etwas geändert wurde. Am Nachmittag besuchte der Kurs das Museum "Schindlers Fabrik". Meiner Meinung nach war die Führung des Local Guide durch das Museum zwar interessant, jedoch hatten wir Schüler leider keine Zeit die Ausstellung selbst zu erkunden. Am nächsten Tag stand die Stadtführung durch den Krakauer Stadtteil "Nowa Huta" an. Diese Stadtführung mit dem darauf folgenden Essen im kommunistisch gehaltenen Restaurant "Stylowa" hat mir sehr gut gefallen, da ich ein Nostalgie-Erlebnis hatte und einen guten Einblick in die Nachkriegsgeschichte Polens bekam. Am Abend hatte der Kurs sein erstes Treffen mit Herrn Jablon, welcher einen netten und offenen Eindruck auf mich machte. Am Mittwoch besuchten wir den Wawelhügel und bekamen somit einen besseren Einblick über die Vorkriegsgeschichte Polens (Mittelalter bis zweiter Weltkrieg). Am Nachmittag gab es eine Führung im Museum unter dem Marktplatz, welche uns die ruhmreiche Stadtgeschichte Krakaus erläuterte. Am Abend erhielt die Kursmitglieder ein Essen im Hard Rock Café von Krakau. Am darauf folgenden Tag (Donnerstag) fuhr der Kurs weiter nach Oświęcim und besuchte das Jüdische Zentrum der Stadt, welcher gut als Vorbereitung für den Besuch der beiden Lager von Auschwitz diente. Am Freitag besuchten wir schließlich das Stammlager Auschwitz 1. Meiner Meinung nach war der Besuch sehr interessant und erschreckend zugleich, dennoch war aufgrund der hohen Anzahl der Touristen keine tiefere emotionale Annäherung an den Ort meinerseits möglich. Die am Nachmittag darauf folgende Multimedia Präsentation "Quite ,common` people - Demeanour of SS-staff" hat mir eine genauere Sicht auf die Täter gegeben. Am Sonntag besuchten wir das Vernichtungslager AuschwitzBirkenau (Bild 2), welches mir ein genaues Bild des Nazi-Terrors gab. Am nächsten Tag folgte die Abreise, welche problemlos und angenehm wie die Hinfahrt verlief. Und unser ungeplanter Zwischenstopp auf der Rückfahrt in Dresden schuf nochmals eine Verstärkung unserer sehr symbolträchtigen Studienfahrt Krakau -- Oświęcim (Auschwitz) -- Dresden -- Darmstadt, da zum Zeitpunkt unseres Aufenthalts (18.10.2015) die Vorbereitung für das einjährige Jubiläum der PegidaDemonstrationen liefen(Bild 3). Dieser Zwischenhalt brachte uns direkt zurück in die aktuelle Situation der Bundesrepublik Deutschland und Europas.
Mir persönlich hat die Studienfahrt nach Krakau/Oświęcim einerseits gut gefallen, da ein guter Ausgleich zwischen Freizeit und Programm gefunden wurde, teilweise mittels freiwilliger Veranstaltungen. Somit hatten wir genug Zeit, um die Stadt Krakau selbst zu erkunden. Zudem hatten die Schüler durch das jederzeit zur Verfügung stehende "Expertenteam" [Herr Pierre Jablon (Paris, Nachfahre von Darmstädter Shoah-Opfern), Herr Prof. Dr. Gideon Greif (Israel, Haupthistoriker der Gedenkstätte Shem Olam), Frau Kristyna Oleksy (Polen, Leiterin der Erinnerungsstiftung Auschwitz-Birkenau), Local Guides sowie die Lehrkräfte Margit Sachse, Martin Heinrich und Daniela Diessl] die Möglichkeit, fast jede Frage und Unklarheit beantwortet zu bekommen. Des Weiteren haben mir die beiden Unterkünfte gut gefallen, da sie gepflegt und gut als Tagungsort geeignet sind. Andererseits fand ich es schade, dass wir viel zu wenig Zeit zum Selbsterkunden im Museum "Schindlers Fabrik" und im Stammlager 1 hatten.
Meiner Ansicht nach ist die Studienfahrt sehr empfehlenswert, da wir Jugendlichen (= die "zukünftige" Generation) diese Fahrt als ein Mahnmal der Geschichte nutzen können (Bild 4).
Mein Fazit der Fahrt ist, dass wir gerade im Zeichen einer wehrhaften Demokratie aufpassen müssen, dass sich so ein schlimmes mörderisches Vergehen nie wieder ereignen darf.
Kommentar von Marc Küchler am 23.10.2015 (Q3, Lichtenbergschule)